John Zorn – Filmworks XI

Auch wenn das New Yorker „Radical Jewish Movement“ die Aktivitäten immer weiter zurückfährt, knüpft wenigstens John Zorn regelmäßig an dieses Musikprojekt des Erinnerns an. Schließlich war es Zorn, der sich vor zehn Jahren erstmals mit Downtown-Jazzern wie Marc Ribot und Anthony Coleman auf die Suche nach den eigenen Wurzeln machte. Jüdische Melodien reichten ihnen nicht als Stimmungsfutter, sondern sie hörten kunstvoll zwischen die Notenzeilen. Zorn hat das vor allem mit seinem schon Kultstatus innehabenden Masada Quartet gewagt. Aus dem ist jetzt das Masada Trio geworden – ohne die altsaxofonistischen Girlanden Zorns, der die Kompositionen für den neuesten Teil seiner Soundtrack-Edition geliefert hat. Filmworks XI entstand anlässlich des Dokumentarfilms „Secret Lives“ von Aviva Slesin, der über die Zivilcourage von Deutschen berichtet, die jüdische Kinder vor den Nazis verstecken und retten konnten. Zu süßlichen Weihrauchklängen hat sich Zorn aber nicht verführen lassen. Stattdessen lässt er drei Streichern und Bassist Greg Cohen genügend Freiraum, um sich zwischen swingartigen Gebilden, einfach wunderschönen Melodien sowie vibrierender Melancholie zu bewegen. www.tzadik.com