Jacky Terrasson – Smile
Jacky Terrasson startet rasant in seine erste Trioplatte seit 1997. Förmlich nach vorne gepeitscht vor allem von Drummer Eric Harland (der nicht nur in diesem Stück geradezu exemplarisch beweist, dass man keine Computer braucht, um Beats aufregend, urban und zeitgemäß klingen zu lassen), lässt der 37-Jährige in Bud Powells „Parisian Thoroughfare“ seine Finger über die Tasten züngeln wie ein heißsporniger Young Lion. Doch schon einen Track weiter, in einer entspannten Version von „Mo Better Blues“ (dem Titelthema des gleichnamigen Spike-Lee-Films), wird deutlich, dass Terrasson, der hiermit immerhin schon sein achtes Blue Note-Album vorlegt, über virtuoses Imponiergehabe längst hinaus ist. Spätestens im Titeltrack leuchtet dann ein, warum der in Deutschland geborene Franco-Amerikaner neben Brad Mehldau und Cyrus Chestnut als eine der wichtigsten Jazzpianostimmen gilt, die die Neunziger hervorgebracht haben: Terrasson lädt Charlie Chaplins eigentlich sehr melancholischen Song nach und nach mit so viel hymnischer Gospel-Kraft auf, dass er schließlich eine geradezu triumphierende Zuversicht verströmt. Ob sie nun angejahrte Standards wie „Autumn Leaves“, Terrassons Eigenkompositionen oder Popklassiker wie Stevie Wonders „Isn’t She Lovely“ interpretieren, Terrasson, Harland und Bassist Sean Smith (den drei Mal der E-Bassist Remi Vignolo ablöst) lassen die „klassische“ Pianotrio-Besetzung immer absolut heutig wirken und gewinnen ihr so viel Abwechslungsreichtum ab, dass man sich kaum einmal nach weiterem Instrumentarium sehnt.
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