Jay-Z – Blueprint 2 :: The Gift & The Curse

HipHop: Ein vielschichtigeres Album hat die US-HipHop-Szene dieses Jahr nicht hervorgebracht.

Im zweiten Teil der Blue-Print-Reihe zeigt Jay-Z erneut, dass er nach Belieben in der Lage ist, die HipHop-Szene zu dominieren. Und das auf einem Level, von dem der Rest abgesehen von Missy Elliott, Dr. Dre, Timbaland und The Neptunes – nur träumen kann. Ein einfaches Album reicht ihm da nicht mehr aus, um die Ideen zu bündeln und auf den Punkt zu bringen. Auf seinem siebten Studiowerk gelingt Jay-Z einfach alles – von der atemberaubenden Coverversion des Dr. Dre-Klassikers „The Watcher“, den dieser auch selbst produktionstechnisch betreute, über das angenehm zurückgelehnte „03′ Bonnie & Clyde“ (mit Beyonce Knowles) bis hin zu dem mit Dancehall-Superstar Sean Paul eingespielten „What They Gonna Do“, ein von Timbaland gewohnt souverän und futuristisch inszenierter Track, bei dem Jay-Z erneut ein Gespür für unwiderstehliche Reimflows offenbart. Das sind aber nur drei willkürlich herausgegriffene Beispiele, um die Klasse dieser Platte zu verdeutlichen. Die zu Recht gehegten Vorbehalte gegen unnötig aufgeblasene Doppelalben kann man vergessen. Füllmaterial ist auf diesem Album nicht auszumachen. Selbst nicht beim Paul-Anka-Cover „My Way“.