Crazy Town – Darkhorse

Okay, ihr „Butterfly‘ war ein gut gemachter Sommer-Hit, der mit einer guten Portion Sex die Fantasie eines breiten Mainstream-Publikums beflügelte. Angesichts des aktuellen zweiten Albums des kalifornischen Sextetts drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass da ein blindes Huhn mit seinem Hit ein Gerstenkorn gefunden hatte. Selten ist eine so einfallslose Platte voller platter Posen, hohler Phrasen und bar jeder originellen Melodie auf den Markt gekommen wie DARK-HORSE. Das Gerappe von Frontmann Shifty hat eine Harm- und Eierlosigkeit, die ans Lächerliche grenzt. Stellenweise wirkt der Schwertätowierte wie ein C-Film-Schauspieler, der versucht, die Anweisungen eines B-Film-Regisseurs zu befolgen. Und dabei scheitert. Alles nur Fassade, DARK-HORSE ist ein Potemkin’sches Dorf. Zwar sind sämtliche Crossover-Ingredenzien wie harte Riffs, krachende Drums, Plinkergitarren. Raps sowie die obligatorischen Schmalz-Parts am Start, doch das Ganze hat die Überzeugungskraft einer Rede von George W. Bush zum Klimaschutz. Anstelle von Glaubwürdigkeit. Substanz und Ideen regiert auf dem zweiten Album der Band gnadenlose Selbstüberschätzung. Aus diesem Blickwinkel betrachtet haben Crazy Town dann ja doch durchaus wieder etwas Zeitgemäßes.