Sue Garner – Shadyside
Ein Album in vielen langen Schritten: Am Anfang stand die Idee eines Songzyklus mit der Dichterin Fay Hart, die Sue Garner noch von ihrer gemeinsamen Band The Shams her kannte. Dann folgten erste Aufnahmen bei Jim O’Rourke in Chicago, der Rückzug ins Privatstudio in Brooklyn, wo Sue Garner mit Ehemann Rick Brown neues Material erarbeitete. In diese Phase fielen die Terror-Anschläge vom 11. September. Die Beiträge auf dem dritten Garner-Atbum Shadyside sind kaum dem Reiz-Reaktionsschema geschuldet, das auf zahlreichen US-Großproduktionen dieser Monate zutage tritt. Durchhalteparolen und Betroffenheits-Rock’n’Roll liegen der Künstlerin fern, aber die Songs, so Sue Garner, hätten mit den Ereignissen von New York, deutlich eine Richtung ins Private und Persönliche genommen. Für die kongeniale musikalische Umsetzung der lyrischen Zwischentöne sorgt ein Verein von Musikern, der auf jeder anderen als dieser Platte mit dem Sticker „Underground-All-Star-Band“ annonciert worden wäre: mit dabei sind u.a.
James McNew (Yo La Tengo], Marc Ribot (Tom Waits] und Doug Wieselmann (Shudder To Thinkl. Sue Garner lässt ihre Stimme in die Ritzen und Spalten sickern, die die mehrschichtigen Arrangements (Akkordeon! Bass-Klarinette! Drum-Loops!] bieten, und singt nebenbei eine der schönsten Michael-Hurley-Coverversionen der letzten Jahre: „Paint A Design“.
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