Missy Elliott – Under Construction :: Zukunftsweisend
Missy war meist wichtiger als ihre Alben gut waren: Hatten einige erstklassige Songs auf Da Real World und Miss E …So Addictive zwar die Kraft, neue Maßstäbe im HipHop zu setzen, so litten die Alben doch insgesamt an Längen (ersteres) und Inhomogenität (letzteres). Missys viertes Werk Under Construction dagegen ist recht makellos und erreicht erstmals wieder die Konsistenz ihres Debüt-Albums Supa Dupa Fly. Wer die genial minimalistische Single „Work It“ feat. einen herrlichen Elefantentröt zur Übertönung einer Unflätigkeit – gehört hat, kennt einen Song, der in seiner bewusstseinserweiternden Futuristik zwar beispielhaft für das ganze Album ist, der das Trommelfell mit Mobilfunk-Statikgebritzel aber auch wenig liebevoll gegen den Strich massiert. Was „Work It“ allein nicht offenbart: Under Construction lebt von einem 70s-Stax-Vibe, der sich als roter Faden durch die 13 Titel zieht. Die Versuche, HipHop-Puristen mit Ecstasy-inspirierten Housebeats in die Irre zu führen, sind Vergangenheit – das Dreamteam Missy und Timbaland verlässt sich wieder auf die Heimstärke: Die karg arrangierten, Percussiongetriebenen Rhythmen wurden ganz sparsam hie und da mit Funkgitarren („Back In The Day“), ein bisschen Soul-Clapping („Pussycat“) und -Humming („Bring The Pain“) bestückt, um dem trockenen Sound genau die authentische Wärme zu geben, die in hochpolierten Truth Hurts-Produktionen verloren geht, Tweet übernimmt die anspruchsvolleren Gesangsparts, Method Man, Jay-Z, Ludacris, 50 Cent und TLC bereichern einige Titel mit dramaturgisch gelungenen Gastauftritten. „Nothing Out There For Me“ mit Beyonce beginnt als Stückwerk aus Telefonklingeln, Diskussionsfetzen und überlagerten Gesangsparts, die sich dann zu einem sperrigen R’n’B-Song zusammenfügen. Mutig und wegweisend. www.missyelliott.co.uk
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