Richard Buckner – Impasse

„… & the clouds’ve lied, „were you tried & not as I tough“ …(loaded@thewrongdoor)“. So skurril die Songtitel, so interessant das, was sich dahinter verbirgt. 15 Skizzen scheint Richard Buckner da hingeworfen zu haben. Doch was auf Anhieb wie fragmentarisches Stückwerk wirkt – hier eine 35-sekündige Instrumentalpetitesse („a shift“), dort ein vermeintlich nicht ganz sorgfältig geschliffener Edelstein („hoping wishers never lose“! -, entpuppt sich nach x-fachem Anhören als ambitionierte, seltsam halluzinogene, erratische, bisweilen genialische 33-Minuten-Suite aus Folk-, Country- und Rock-Elementen lum das komische Wort „Alternative“ mal zu vermeiden). Buckner hat dieses aus der Zeit gefallene Werk in seinem Heimstudio aufgenommen, sämtliche Instrumente selber eingespielt und einzig das Schlagwerk seiner Ehefrau Penny Jo überlassen, und er reiht sich damit ein in die Riege großer Sonderlinge: Simon Joyner. Will Oldham. Jeff Tweedy. Ein verwegen anmutender Vergleich sei gestattet: Hätten die Ramones Folk gespielt, es hätte sich mutmaßlich angehört wie IMPASSE der Verzicht auf Weihevolles; diese „In zwei Minuten muss alles gesagt sein“-Attitüde; die unbestimmbare, aber rotzige, allzeit coole Verdrossenheit. Nur eben: keine spaßigen Posen hier, keine Slogans, keinerlei Speed. Stattdessen: Akustikgitarren. Stolperndes Schlagzeug. Celli. Klavier. Komische Geräusche. Ein Schweben, Schwirren, Surren. Melancholie – aber mit Punk im Herzen.

www.richardbuckner.com