Amon Tobin – Out From Out Where
Was tun als Drum n’Bass-Musiker, wenn das Genre von den Hardlinern erst in die Krise geredet, dann auf-I gegeben wurde, weil es vom Mainstream aufgesogen wurde? Einfach nicht kümmern und weitermachen. Als Statement zur Post-Post-Moderne sozusagen. Obwohl Amon Tobin auf seinen drei bisherigen Alben sowieso weniger die jazzy Variante von Drum ’n‘ Bass gepflegt hat. Der Londoner mit den brasilianischen Wurzeln hat immer so lange an seinen Samplern, Filtern und Effektgeräten herumgeschraubt, bis aus den Breakbeats, Ambient-, Trip- und HipHop-Einflüssen mittels jazziger Kompositionsweise eine hoch abstrakte elektronische Musik geworden ist. Das gilt auch für sein viertes Album OUT FROM OUT WHERE. Hier darf schon mal ein Track („Back From Space“] mit flächigen Sounds schmeicheln, ein Akustikgitarren-Loop in einem HipHop-Stück zu subsonischen Bässen nerven („Verbal“! oder zur Big-Beat-Industrial-Attacke („Chronic Tronic geblasen werden. Tobin ist nicht zwangsläufig ein Genie, aber er schaltet zumindest den Kopf ein, wenn er an den Knöpfchen dreht, und verwurstet sämtliche Errungenschaften der elektronischen Musik in seinen Tracks: abstrakter Ambient mit östlichen Einflüssen, Lounge-Lyrizismus, Easy Listening, industrielle Härte das alles wird von den gebrochenen Seats organisch zusammengehalten. OUT FROM OUT WHERE ist der Gegenbeweis zum Genre-in-der-Krise-Geseiere.
www.amontobin.com
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