Charlie Haden – American Dreams :: All That Jazz
Spätestens mit der Gründung seines Quartet West 1986 hat er mit jenem Kapitel abgeschlossen, an I dem er als jugendlicher Bass-Mann reichlich mitgeschrieben hatte – als er an der Seite von Ornette Coleman die Jazz-Revolution ausrief. Heute ist Charlie Haden zu einem Musiker gereift, der keine Bäume mehr ausreinen, sondern nur noch welche pflanzen will in Erinnerung an die Großmeister des American Songbook. Nachdem er mit dem Quartet West tief ins nostalgische Glas der vierziger Jahre geschaut hat, sind es die Kompositionen aus dem Diesseits, die für Haden das Zeug zum Standard haben. Ob Pat Methenys „Travels“, Keith Jarretts „No Lonely Nights“ oder die wundersame Ballade „Bittersweet“ von Don Sebesky – all das wird so herrlich dezent ausgeleuchtet und ist dabei doch von so anspringender Schönheit, dass einem ganz und gar wohlig ums Jazz-Herz wird. Zumal Charlie Haden auf AMERICAN DREAMS gleich drei Dingen treu geblieben ist: seinem saftig-sonoren Bass-Spiel und der Vorliebe für einen großen Streicher-Apparat. Und natürlich seinem mitreißenden Klang-Charme, den er mit Schlagzeuger Brian Blade, Pianist Brad Mehldau und Tenorist Michael Brecker noch veredeln konnte. Selbst dort, wo es um die Zähmung des Widerspenstigen Ornette Coleman geht, in „Bird Food“.
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