Tom Liwa – Two Originals: Ich reite ein Pferd, auf dem sonst nur Frauen reiten & Nostalgia Noexiste
Den Job so wie du zu erledigen, den des humanistischen, moralischen Liedermachers, das kostet Mut. Deine Poesie, Tom, ist dennoch voller Träume, schweift und traut sich fliegen, Träumerle-Poesie ist sie aber nicht. Es geht dir, so scheint es, vor allem um die Konsequenzen freien Denkens und des ehrlichen Umgangs mit dir selbst und den anderen. Konsequenzen, die andere nicht einmal als unliebsam bezeichnen würden, nachdem sie sich deren Existenz über die Jahre so mühsam komplett in die Tasche gelogen haben. Für ein Leben, das nicht weh tut. ICH REITE EIN PFERD, AUF DEM SONST NUR FRAUEN REITEN (5) Teil eins deines Doppel-Pakets, erzählt wieder davon, dass es anders geht. Dein Album, aufgenommen mit reduzierten Mitteln, „unplugged“ quasi, und Peter Herrmann am zuweilen geschmäcklerischen Bass in der Einsamkeit Fryslands, kommt einer schleichenden Erleuchtung gleich. In ihm wohnt Religiosität Wange an Wange mit der Aufklärung. Direkter und einfacher gedacht, authentischer als dein letztes, der sehr philosophische EVOLUTION BLUES. Kurz und gut: eine Singer-/Songwriter-Platte, wie sie weit und breit sonst keiner macht. Machen wir’s jedoch kurz mit Teil zwei, NOSTALGIA NOEXISTE (2) . Nur für diese Frage auch die persönliche Ansprache in dieser Kritik: Was hast du dir nur dabei gedacht, Tom? Dass nach all dem Feingezupften einem der Sinn auch mal wieder nach Lärm und Undifferenziertem steht, ist ja verständlich. Aber wer braucht derlei uninspirierten, verpolterten, schließlich albernen Garagen-Rock auf einer Platte, auf der „Tom Liwa“ steht?
www.tomliwa.de
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