McAlmont & Butler – Bring It Back
1995 gelang dem ehemaligen Suede-Gitarristen Bernard Butler und dem früheren Thieves-Frontmann David McAlmont ein Top-10-Hit namens .“Yes„. Trotzdem ging man bereits nach einer weiteren EP (THE SOUND OF MCALMONT & BUTLER) getrennte Wege, versuchte sich als Solisten [erfolglos) und erlebte schließlich den großen finanziellen Reinfall. Das macht bekanntlich konsensfähig und räumt selbst die gravierendsten kreativen, persönlichen und menschlichen Differenzen aus. Misserfolg als Allzweckpflaster- bei diesem ungleichen Duo (der eine kommt aus der Glam-Ecke, der andere aus der Black Music) scheint es wunderbar zu funktionieren. Zumindest ist das der Eindruck, den ihr Comeback BRING IT BACK vermittelt. Obwohl es unter spartanischsten (also günstigsten] Mitteln in Butlers Heimstudio entstand, gehört es zum Frischesten, Spannendsten und Vitalsten, was die britische Musikszene zu bieten hat. Nämlich weil es in den zehn Songs zugeht, wie in einem gutsortierten Plattenladen zu Anfang der Seventies. Die beiden geläuterten Hipster mixen alles, was heute als klassische uramerikanische Musik gilt: Soul, R’n’B, Stadionrock und schmachtende Balladen. Da paaren sich funkige Gitarren mit pulsierendem Soul-Feeling, bombastischen Streichern, flirrenden Moogs und einem kraftvollen, rabenschwarzen Gesang. Wie explosiv diese Mischung ist, zeigt sich schon im Opener, der ganz programmatisch „The Theme From McAlmont & Butler“ heißt, und die Platte auf den rechten, groovigen Kurs bringt. Denn was danach kommt, ist eine einzige Ohrenweide. Vom schmachtenden „Falling“, das Barry White zum emotionalen Leichtgewicht degradiert, über die Temptations-Hommage „Different Strokes“ bis hin zum „Can We Make It“, das Smokey Robinson zeigt, was Herzschmerz ist: McAlmont/Butler sind mehr Tamala-Motown und Stax als die Originale – zeitlose, schöne und vor allem handgemachte Popmusik der Extraklasse. Und die ist heutzutage wichtiger, denn je.
www.mcalmontandbutler.com
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