GusGus – Attention

Meine Herren, stehen die im Saft. Das neue Album von GusGus ist randvoll mit funky Zuckel-Beats, ultraslicken Synthie-Lines und Schmachtfetzen, die man blind auf den Dancefloor fahren kann. Das war allerdings nicht unbedingt zu erwarten. Die ersten beiden Alben der isländischen Elektrobeatgruppe unternahmen Erlebnistouren im Geiste der elektronischen Pilgerväter. ATTENTION, die vierte Veröffentlichung der Band seit 1995, klingt nun, als hätten President Bongo, Biggi Veira, Buckmaster, Earth & Co. sich in einen Haufen Tech-Pop-Animateure verwandelt, der handtuchschleudernd den Getränkeumsatz mit ankurbeln will. Immerhin, GusGus klotzen ohne zu kleckern. „Dance You Down“ riecht nach viel Schweiß, das Eröffnungsstück „Unnecessary“ holt den Himmel von der Großraumdiscodecke und bei „Your Moves Are Mine“ fragt sich der Hörer, ob hier die Communards Paten gestanden haben.Die Jimi-Tenor-Komposition „Call Of The Wild“ fällt in diesem Zusammenhang so wenig auf wie eine Fertigapfelschorle unter einer Reihe von selbst Gemischten. Hauptsache Saft. Denk daran: Fünf am Tag, wenn du noch die letzte Nacht in den Knochen hast.

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