Granada – Takes A Lot Of Walking
Es bedarf schon einiger Anläufe, sowohl die musikalische Behut- und Empfindsamkeit, als auch den akustischen Wohlklang dieses Sextetts aus Schweden in die richtigen Worte zu kleiden. Blumiges fällt einem dabei ebenso ein wie Schwebendes. Ein Flüstern, ein Seufzen, vielleicht auch nur ein Hauch der Geliebten ins aufmerksam lauschende Ohr. Über Herbstlaub im kühlen Morgenwind und all so einen Quatsch möchte man schreiben. Trotzdem, das Gesangsduo Anna Järvinen und Magnus Vikström geizt nicht mit Streicheleinheiten für Gehör und Seele gleichermaßen. Bedächtige Klänge aus dem Norden sind ja nicht gerade selten und doch selten so gelungen, unverwechselbar und mutig zugleich wie bei Granada. Ebenso mutig wie die Plattenfirmen, die unermüdlich Bands wie Ai Phoenix, Hederos & Hellberg und Kings Of Convenience ihr Vertrauen schenken. Ein Angebot, das von oftmals stark unterforderten Musikliebhabern gerne in Anspruch genommen wird. Nun also Granada, die wahrlich nicht einzigartig, dafür aber unwiderstehlich sind. Sie geben sich dem handgemachten Indie-Pop hin, der mit Schlagzeug, Bass, Piano, Gitarre und Gesang ausreichend instrumentiert ist. Nur gelegentlich träufeln sie eine hinreißend traurige Trompete darüber und schmücken das eine oder andere Lied mit einer dezenten Mundharmonika-Melodie.
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