Add N To

Sie haben das schwierige Album numero vier gemeistert. Mensch lebt, Maschinen wohlauf, was will man mehr? Die Gefechte, die Steve Clayton, Barry 7 und Ann Shenton sich auf den vergangenen Alben und vor allem immer wieder live mit ihren prähistorischen Gerätschaften lieferten, haben keine ernsthaften Wunden und keine Narben hinterlassen. Es geht noch einiges bei Add N To [X). Die Single „Take Me To Your Leader“, die von einem Video im Spaghetti-Western-Look flankiert wird, steht für die neuen Varianten im Band-Sound: Old-School-Elektronik mit P-Funk-Bauklötzen, Ann Shenton auf der Kommando-Brücke. „Large Number“ hat den Schuss Rockabilly, der den Chicks On Speed noch fehlt. Die fiepsenden Moogs und aus dem Ruder laufenden Krachmaschinchen sind immer noch im Spiel, haben aber ernsthafte Konkurrenz unter den falschen Vokaleros, den fiesen Gitarristen und elektronischen Taktangebern gefunden. Im Zweifelsfall lassen Add N To (X] alle gegen alle antreten, zwischendurch Richard Hawley (Pulp), Rowan Oliver (der bei Goldfrapp als Perkussionist gastierte) und Kim „Altes Haus“ Fowley als Geschichtenonkel in „Invasion Of The Polaroid People“. Die „Invasion der Killerameisen“ klingt auch nicht viel anders. Jede Menge los hier also. Insgesamt ist LOUD LIKE NATURE eine Idee partyfreundlicher und poporientierter als seine Vorgängergeraten, was der Auseinandersetzung Mensch-Maschine keinen Abbruch tut. Sie findet jetzt aber vermehrt dort statt, wo die Klasse der Tanzenden die gerade aktuellen Stile und Attitüden definiert. Dabei sehen Add N To (X) nicht nur ziemlich gut aus, sie schweinerocken auch schon mal entschieden die Hütte.

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