Yes :: In A Word: Yes
Progrock: 55 Songs auf fünf CDs die Yes-Sammlung für die Ewigkeit ? Naja, fast.
Man kann sie nur grenzenlos lieben oder abgrundtief hassen – die großspurige Virtuosität, dieses pathetische Brimborium, diese zwischen ätherisch-zartem Sphärenklang und bleischwerem Höllengedöns hin und her huschenden musikalischen Irrlichter, diese prätentiöse, pseudo-philosophisch unterfütterte Attitüde, diesen ganzen Progrock-Scheiß halt, der sich anhört, als wären’s Oratorien aus fernen Galaxien. Aber warum drum herum reden? Jawoll, der Schreiber dieser Zeilen gehört seit 1970 zur Gruppe der Yes-Liebhaber, hat all ihre Platten im Schrank stehen und läuft seit ein paar Tagen selig grinsend durch die Welt. Der Grund heißt IN A WORD: YES [1969 -] und bietet auf fünf randvollen CDs den [fast] ultimativen Überblick über die Karriere von Jon Anderson. Chris Squire, Steve Howe, Alan White. Rick Wakeman sowie den anderen neun Musikern, die in den letzten 33 Jahre irgendwann mal zum erlauchten Yes-Kreis zählten. Die Vorteile im Vergleich zu YES YEARS. der ’91 erschienenen 4-CD-Box: besserer Klang, dito Songauswahl (vom Debüt YES bis zum 2001er Werk MAGNIFICATION werden alle Alben teils ausführlich gefeaturet), dazu fünf bisher unveröffentlichte, freilich wenig aufregende Tracks. Allein, es gibt weitere Schwächen. Eine unverzeihliche: „And You And I“ und „Awaken“ fehlen, zwei der wichtigsten Bestandteile des Yes-CEuvres. Und eine unvermeidliche: Alles hier ist Nostalgie, ist Eskapismus pur, so relevant fürs Hier und Jetzt wie Cinderella. Aber wir, die wir Yes lieb(t)en. hören noch einmal die alten, aus der Zeit gefallenen Stücke – und wissen plötzlich wieder, wieso Punk so wichtig war.
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