Uncle Kracker – No Stranger To Shame
Einfach ein schönes Stückchen Mainstream oder doch nur ein ekelhaft berechnendes Scheißteil? Auch mehrfaches Durchhören bringt den ratlosen Rezensenten zunächst nicht weiter, die Erkenntnis einmal ausgenommen, dass er sich absolut sicher ist, den Nachfolger von DOUBLE WIDE mindestens schon tausendmal ins Ohr gepustet bekommen zu haben. Denn auf der einen Seite hat’s wie gehabt biederste Countryschlagerchen nach bewährter „Follow Me“-Machart, die bestenfalls das Zeug dazu haben, dicklichen Familienvätern als Soundtrack für samstagabendliche Grillfestivitäten zu dienen, für die man heute aber vermutlich selbst einen Garth Brooks von der Bühne prügeln würde. Und dann wieder hiphoppelt dieser Matt Shafer durch einen mit künstlichen Zusätzen gestreckten Beatz’n’Lyrics-Sirup, gegen den selbst Grießbrei noch wie feinstes Mousse au chocolat anmutet. Indes: Zwischen alldem versteckt sich auch schon mal großer Pop, der ahnen lässt, wieviel mehr tatsächlich drin gewesen wäre. Der Opener „I Do“ ist so einer mit seinem feinen Bläserarrangement und auch das Remake von Dobie Grays fast 30 Jahre altem Popsoul-Klassiker „Drift Away“, für das sich der Meister höchstpersönlich zum wohl doch nicht ganz so bösen Onkel ans Mikro gesellte. Bleibt am Ende die Frage: Daumen rauf oder runter? Was soll’s, die alten Römer votierten in derartigen Angelegenheiten auch gern „in dubio pro reo“ – für Nichtlateiner: Im Zweifelsfalle für den Angeklagten -, also (obwohl erhebliche Zweifel bleiben): 3 www.unclekracker.com
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