Scapegoat Wax – Swax
Alleinunterhalter Marty James nennt sein Projekt nicht umsonst Scapegoat Wax. Denn er fühlt sich als Sündenbock. Als Außenseiter, wie ihn Charles Bukowski nicht besser hätte beschreiben können. Seine Kindheit verbrachte James in einer kalifornischen Kleinstadt. Das Elternhaus war zerrüttet, für die Schule konnte er sich nicht recht begeistern. Doch er ertränkte seinen Frust darüber nie so im Suff, dass er die Orientierung verloren hätte. Musik wurde zu seinem Rettungsanker. Ihr hat er immer vertraut. Mit Recht, wie sich nun zeigt. Obwohl anfangs niemand etwas von seinen Songs wissen wollte und der einzige ernst zu nehmende Interessent, das Grand Royal-Label der Beastie Boys, irgendwann Konkurs anmelden musste, kommt er zu seinem ersten großen Albumauftritt. Diesen kann man sich vage wie bei Beck Hansen oder – in gewissen Phasen – auch bei Mark Everett von Eels vorstellen. Songs von der Akustikgitarre vermischen sich mit HipHop-Beats und drastischen Lyrics. „Do you ever smile in pain, like when razor breaks your vein „, heißt es etwa in „Both My Friends“. Doch in Wahrheit ist Marty James keiner, der sich die Stimmung vermiesen lässt. Schlechte Vibes überspielt er mit Lust und Laune. „Aisle 10“ etwa ist ein Song über Girls, der in amerikanischen Teenie-Movies nicht deplatziert klingen würde. „Perfect Silence“ und „Space To Share“ sind hitverdächtig. In „Crawling“ steht das Kraulen als Metapher für einen, der kurz vor dem Untergang steht. Aber selbst in dieser misslichen Situation verliert James nicht die Ruhe: Things can only get better, boy! In der Tat. Gut möglich, dass der Sündenbock nach diesem guten Start von allen geherzt wird.
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