Goran Bregovic – Tales And Songs From Weddings And Funerals

Hochzeitstänze und Trauermärsche – seine Affinität zu den einschneidenden Familienevents hat Goran Bregovic schon länger entdeckt. Der serbokroatische Künstler blickte bereits auf eine Karriere als Rockstar im ehemaligen Jugoslawien zurück, als er sich 1989 mit seiner Filmmusik zu Emir Kusturicas „Time Of The Gypsies“ als Soundtrack-Spezialist empfahl. Seit einigen Jahren zieht der 52-Jährige nun mit seiner „Funeral And Wedding Band“ durch die Lande. Das Substrat dieser bis zu 45 Mann starken Truppe bildet die traditionelle Blasmusik des Balkan. Neben jiddischem Klezmer haben auf TALES AND SONGS FROM WEDDINGS AND FUNERALS aber auch osteuropäischer Zigeunerswing und austrophoner Stehgeiger-Schmäh ein paar Takte mitzureden. Ungeachtet des Titels handelt es sich bei den zwischen Belgrad und Istanbul entstandenen Aufnahmen allerdings nicht um althergebrachtes Liedgut. Vielmehr entdeckt Bregovic in Eigenkompositionen mit bemerkenswert unorthodoxen Titeln wie „Hop Hop Hop“, „Sex“ oder „Cocktail Molotov“ jenes subversive Potenzial in der mediterranen Folklore, welches jüngst auch die Canzones der kalabrischen Mafia zu Tage förderten.

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