Los Lobos – Good Morning Aztlan

Natürlich greift obige Genre-Beschreibung viel zu kurz, auch wenn „Rock“ natürlich die Basis ist, die Attitüde auch, auf und mit der die fünf Wölfe seit der Mini-LP AND A TIME TO DANCE aus dem Jahr 1983 ihrer musikalischen Vision folgen, die da heißt: Mische alles zwischen Rock’n’Roll und Texmex, Blues, Soul und Country, sieh‘ zu, was passiert, und hab‘ eine richtige gute Zeit dabei. So recht in dieser bewährten Tradition steht GOOD MORNING AZTLAN, auf dem David Hidalgo, Cesar Rosas, Conrad Lozano, Louie Perez und Steve Berlin samt wechselnder Drummer und Dylan-Sideman Bucky Baxter an der Pedal Steel wieder kapitale Tanzbodenfeger wie „Done Gone Blue“ oder -„La Bamba“ lässt schön grüßen – den Titeltrack im Gepäck haben, dazu bluesige SloMo-Epen („The Big Ranch „), leichtfüßige, bisweilen an die Doobie Brothers erinnernde Grooves („Hearts Of Stone“, „The Word“) und natürlich allerlei hübschen, herrlich sentimentalen Mariachi-Kram. So abwechslungsreich ist das neue Los Lobos-Album, dass einen gelegentlich der Verdacht beschleicht, man hätte es mit einer Best-Of-Platte mit lauter neuen Stücken zu tun. Einziges Manko: Die Produktion von John Leckie und den Jungs selbst ist etwas clean geraten. Aber kaum hat man das ergreifende „Tony y Maria“ gehört, das fröhliche „Maria Christina “ oder die Sam-Cooke-Anklänge in „What In The World‘, sind derlei kleinliche Kritikastereien vergessen.

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