The Hooblers – I Hate Folk Singers

„Ich hasse Folksänger“: Hahaha! Ausgerechnet. Und ich, lieber Mike Grier, bin der Kaiser von China. Nächstens kommt uns der Hooblers-Boss noch mit dem Bekenntnis, er könne Neil Young nicht leiden. Dabei müsste doch jeder mitbekommen, dass dem kanadischen (!l Quartett gern mal das „Crazy Horse“ durchgeht. Zumindest war das auf den Alben CAN YOU DO THIS? (1997) und WHERE WE WERE (2000) unüberhörbar, wobei eines klar sein muss: Bei derart ausgefuchstem Songwriting und so viel interpretatorischer Eigenständigkeit kann niemand Grier und seine Mitstreiter Eric Willison, Mike Thompson und Jason Curran im Ernst des Epigonentums zeihen. Und so ist auch I HATE FOLK SINGERS eine erfreuliche, zumeist melancholisch-melodische, gelegentlich auch mal rustikal-temperamentvolle, zwischen Folk und Pop, Country und Rock changierende Chose mit unfassbarschönen Melodien. „Blue“ und „Sorry“ sind unwiderstehliche Schleicher mit sanftem Flow, „Plans“ kommt als schaukelndes Akustikgitarrendings mit sachten elektrischen Entladungen, „Forget“ und „Maybe“ könnten so auch von HARVEST stammen, bei „Home“ wird das Gaspedal ein wenig angetippt, nur das flirrende Finale mit „Mercy“ und der Reprise von „Run“ fällt etwas aus dem Rahmen. Musste aber wohl sein – wo Mike Grier Folksänger doch hasst.

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