Shawn Sahm – Shawn Sahm

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – wenig originell, der Spruch, aber berechtigt. Doug Sahm, der 1999 verstorbene „Texas Tornado“, hinterließ nicht nur jede Menge wunderbarer Alben, sondern auch einen verdammt talentierten Burschen, der nun ein „ganz persönliches Tributalbum“ für seinen Vater abliefert. Der Alte wäre stolz: Sahm Jr. hat seine Lektionen gelernt, kennt sich aus im stilistischen Dickicht des Southern Rock mit Taco-Geschmack und hat den Job beim Sir Douglas Quintet als Aushilfe seit frühesten Kindertagen gelernt. So klingt schon der Opener, das fröhliche „Why Don’t Cha“, vertraut und hätte locker seinen Platz auf jedem Sir Douglas-Album gefunden. Weiter wandelt Shawn souverän zwischen abgehangenem Blues, volkstümlicher Balladenmelancholie und hemdsärmeliger Rockseligkeit. Ein paar alte Haudegen stehen ihm zur Seite, darunter der sagenhafte Augie Meyers, der einst schon die berüchtigte „Mendocino“-Orgel erfand (dessen Sohn wiederum, Clay Meyers, trommelt hier an der Seite von Shawn). Flaco Jimenez packt sein Akkordeon aus für „Who’s To Blame, Senorita“, eine Gemeinschafts-Komposition von Sahm Sr. & Jr. Und auch Doug höchstselbst ist zu hören: In „Down In The Crud“ fiedelt er uns noch einmal einen. Bei allem Traditionalismus lässt SHAWN SAHM überdies eine erfrischend schnoddrige Attitüde durchschimmern – was bei der Aktualisierung des Genres nicht schaden sollte.