Lisa Bassenge Trio – A Sigh, A Song
Eigentlich stehen auf den Gebrauch des folgenden Satzes seit 1985 empfindlichste Strafen – aber was hilft’s, wenn’s stimmt: Der Titel ist Programm. „Ein Seufzer, ein Lied“: Ein treffenderes Motto hätten die Sängerin Lisa Bassenge und ihre Begleiter, Andreas Schmidt am Piano und Paul Kleber am Bass, nicht finden können für diese Kollektion radikal umarrangierter, sanft schimmernder Song-Kleinode, die man von Elvis Presley („Are You Lonesome Tonight“, „It’s Now Or Never“) kennt, von Kylie Minogue („Can’t Get You Out Of My Head“), Depeche Mode („Shake The Disease“), Marilyn Monroe l(„My Heart Belongs To Daddy“), Dean Martin („Everybody Loves Somebody“), Carl Perkins („Blue Suede Shoes“), Tom Waits („Ol‘ 55“) oder von Rio Reiser („Junimond“). All dies und noch ein paar Melancholie-Miniaturen mehr zelebriert das Trio – erweitert beizeiten um zarte Streicher, eine einsame Trompete oder Dave Friedmans sachtes Vibraphon-Spiel – mit Mut zur Langsamkeit, zur Pause, zur Poesie. Barjazz? No. A SIGH, A SONG ist ein stilles, melodienseliges Album, eines, das sich nicht aufdrängt, das sich aber nicht über- und schon gar nicht so nebenbei hören lässt. Die Stimme der Berlinerin mal Vamp, mal Girlie – geht einem nicht mehr aus dem Sinn, dito das relaxte, aber hochkonzentrierte, lyrische, aber nie kischige Spiel Klebers und Schmidts, A SIGH, A SONG: einfach zauberhaft.
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