Aleiandro Escovedo – By The Hand Of The Father
Die Geschichte der Mexikaner, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ins Gelobte Land USA kamen, war eine Geschichte von Träumen und Hoffnungen: „The sun shines brighter there / And everyone’s got golden hair.“ Diese Träume und Hoffnungen wurden oft genug enttäuscht – „the sun’s not brighter there / It only shines on golden hair“ -, zerplatzten in einem Alltag, der für viele wenig mehr bereit hielt als Blut, Schweiß und Tränen. Diese Geschichte, die Geschichte seiner Ahnen, erzählt Alejandro Escovedo, der begnadete Songwriter aus Austin, Texas, auf diesem außergewöhnlich ambitionierten Album, das einige ältere („Wave“, „Rosalie“) und etliche neue Songs aus seiner Feder enthält und mexikanische Traditionals (u.a. „Mexico Americano“). Zur Hand gehen ihm dabei Rosie Flores, Cesar Rosas (Los Lobos] und Pete Escovedo, die verbindenden Texte rezitieren Rose Portillo und Kevin Sifuentes. Jene Sprechpassagen erinnern daran, dass wir es hier eigentlich mit einem Theaterstück zu tun haben (im Jahr 2000 in L. A. uraufgeführt], verlieren aber alsbald ihren Reiz und stören eher den Flow dieser musikalisch meist strikt traditionell ausgerichteten Zeitreise. So bleibt BY THE HAND OF THE FATHER – zumindest daheim im stillen Kämmerchen ein eher zwiespältiges Vergnügen und A MAN UNDER THE INFLUENCE, Senor Escovedos letztjähriger Geniestreich, auch weiterhin unerreicht.
www.alejandroescovedo.com
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