Pat Metheny Group – Imaginary Day – Live DVD
Es muß ein wirklich schöner Sommerabend gewesen sein, den ein paar Tausend Freunde gepflegter Fusion-Musik da im Juli 1998 erlebten, als die Pet Metheny Group auf der hübschen Freilichtbühne „At the Mountain Winery“ im kalifornischen Saratoga gastierte. An dem, was Metheny und seine Kollegen Lyle Mays, Steve Rodby, Paul Wertico, Mark Ledford, Philip Hamilton und Jeff Haynes auf der Bühne musikalisch boten, gibt es wenig zu mäkeln. Ein Händchen für gute Melodien hat der 48-Jährige schon immer gehabt, in den letzten Jahren hat er sein stilistisches Spektrum durch Weltmusik-Einflechtungen erheblich erweitert, und auf der Tour zum Album „Imaginary Day“ unterlegten gleich drei exzellente Trommler sein Spiel mit einem dichten, aber stets unaufdringlichen Percussionteppich. Das Problem an diesem Live-Mitschnitt ist mehr eines der Augen als der Ohren: Über ihre Instrumente gebeugte Jazzrock-Virtuosen geben nun mal grundsätzlich kein optisch sonderlich fesselndes Schauspiel ab. Und gerade Metheny ist jeglichem Showgehabe wenig zugeneigt – kein Wunder, schließlich hat seine Musik, egal ob live oder im Studio, immer einen durchaus introspektiven Charakter. Wenigstens gönnt der Amerikaner seinem Publikum eine Lightshow, die eher Rock- als Jazz-Gepflogenheiten entspricht, und die Produzenten dieser DVD helfen mit ein paar digitalen Bildeffekten nach. Auch beim Bonusmaterial darf man keine visuellen Sensationen erwarten: Da gibt es ein Interview mit Metheny, bei dem man den Künstler paradoxerweise nicht sieht (stattdessen gibts zusammengeschnittene Bildimpressionen vom Bühnenauf- und Abbau sowie Ansichten aus den Tourstädten). sondern nur seine Stimme aus dem Off hört. Und außerdem allerlei Textmaterial über Methenys Backkatalog, das „Imaginary Day“-Album und die Biografien der Musiker, das sich aber überwiegend recht werbemäßig liest.
www.patmethenygroup.com
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