Son Goku – Crashkurs
Es ist ja durchaus verständlich. Manchmal hat man halt auch als Rapper das Bedürfnis, sich mit ein paar Kumpels im Proberaum einzuschließen und mal so richtig die Sau rauszulassen. Zu rocken! Schlagzeug, Bass, zwei Gitarren, zwei Sänger und ab dafür. Fanta 4 Thomas D stehen für solche Zwecke eine Hand voll musikerfahrener Kommunarden seines kreativen Landsitzes M.A.R.S.
zur Verfügung. Zusammen mit ihnen frönt der Stuttgarter Tausendsassa neuerdings dem Alternative Rock mit, ach nee, deutschem (Sprech-)Gesang. Wie schon bei seinen Alleingängen als „Reflektor Falke“ schlägt auch bei diesem Projekt Thomas Ds Affinität zum, nun ja. Philosophischen durch: Der Name Son Goku entstammt der japanischen Serie „Dragonball“. Das ist ein kleiner Junge, der ein reines Herz hat und die Well rettet. Passend dazu die Texte von Son Goku, the band. Um einmal mehr seine Nachdenklichkeit zu verdeutlichen, sondert das Fantastische Viertel auf CRASH-KURS mehr oder minder Tiefschürfendes ab: über den Verfall und die Chancen der Gesellschaft, die universelle Verantwortung des Einzelnen etc. Dass er dabei mitunter ziemlich besserwisserisch rüberkommt und das Ganze titeltechnisch erschreckend an Xavier Naidoos celestiales „Zwischenspiel“ gemahnt [„Gebet Dank, läutet alle Glocken“, „Alle für einen“] -Schwamm drüber. Was allerdings eher unangenehm auffällt, ist die musikalische Belanglosigkeit des Werkes. Mäßig originelle Braatz-Gitarren, Partypunkrock, der von „Vollgas geben“ spricht, aber den rechten Fuß nie so ganz durchdrückt. Und erschwerend kommt der Co-Autor und zweite Sänger Komi Togbonou dazu. Gegen ihn würde sogar Sasha als dreckige Rockröhre durchgehen. Gönnen wir Thomas D seine Entspannung im Proberaum – aber muss er die Früchte solchen Tuns wirklich veröffentlichen?!
www.songoku.net
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