Nek – Le Cose Da Difendere

Er hatte sie auf der ganzen Welt gesucht. Laura war aus seinem Leben verschwunden. Wieder gefunden hat er seine große Liebe bis heute nicht – dafür kennt ganz Europa diesen Song. Nach dem Hit „Laura Non C’e“ (1998] hatte Filippo Neviani alias Nek, der in Interviews gerne erzählt, die im Lied besungene Laura gäbe es wirklich, keinen ähnlich großen Erfolg mehr. Trotzalledem schreibt der Italiener emsig Song für Song, mittlerweile ist er bei Album Nummer sieben angelangt. Der Inhalt ist stets nach bewährter Italo-Rock- und Eros-Charme-Masche gestrickt, was gar nicht negativ gemeint ist. Auf seinem letzten Album bemühte sich der Landbursche aus der Nähe von Mailand um eine kosmopolitische Sichtweise, tauschte persönliche Eindrücke mit sozialpolitischen Meinungen. Das kam bei den (vor allem weiblichen] Hörern nicht wirklich gut an, von einem italienischen Sänger erwartet man dann doch eher romantische Liebeslieder. Doch der lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Klar, auch auf diesem Album gibt es feinfühlige Rock-Balladen (“ Le Cose Da Difendere“ ), doch triefende Melancholieknaller gibt es keine. Dagegen lässt es Nek an manchen Stellen rockig krachen („Di Conseguenza“), bindet geschickt Stars wie Dante Thomas („Miss California“] im Song „Cielo E Terra“ und Laura Pausini bei „Sei Solo Tu“ ein, und singt nicht nur über Herz und Schmerz, sondern auch mal über Themen wie Selbstachtung und Schicksalsschläge [„Cielo E Terra“] – olala. Gut, das bringt die Wände nicht zum Wackeln, aber es ist allemal ein nettes Album für italophile Menschen, die sich trotz Zuhausebleibens gerne Urlaubswind um die Nase wehen lassen wollen.

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