Arto Lindsay – Invoke
Bereits Anfang der achtziger Jahre wusste Arto Lindsay mit geschickt platzierten Noiseattacken bei den Fake Jazz-Ikonen Lounge Lizards zu provozieren. Doch der in Brasilien aufgewachsene, im Big Apple lebende Querdenker hatte mehr im Sinn als das. Projekte wie die poporientierten Ambitious Lovers respektive einige Brazil-beeinflusste Soloexkurse wurden zu gefeierten Unternehmungen, die Arto Lindsay fortan zu einem begehrten Produzenten werden ließen. Brazilstars wie Caetano Veloso. Carlinhos Brown oder Marisa Monte klopften nun an seine Tür. Das Konzept „der Schönheit des Schrägen“ („Beauty of the ugly „) war einzigartig und machte Schule. Mit seinem neuem Album INVOKE markiert der Sänger, „Anti-Gitarrist “ und Agent provocateur in Personalunion nun den vorläufigen Schlusspunkt einer langen Entwicklung. Unter Mithilfe von Co-Produzent und Bassist Melvin Gibbs [von der Henry Rollins Band!) entstanden zwölf kleine Meisterwerke – zwischen sinnlichem Bossa Nova und rohen Sound- Attacken. Statt in nichts sagenden Wohlklängen zu versinken, hat Arto Lindsay auf INVOKE raffinierte, in sich sehr schlüssige Minikunstwerke geschaffen, die fortlaufend imaginäre Szenen zwischen Downtown New York und Rio de Janeiro erstehen lassen. Und über allem schwebt Lindsays sanfte Stimme. Ein charismatisches Album.
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