Jennifer Paige – Positively Somewhere

„Crush“ klebt an ihr wie ein Fluch. Weil Jennifer Paiges ’98er-Smasher nach wie vor die Airwaves heimsucht, dient er garantiert auch noch in zehn Jahren als Maßstab für alles, was die blonde Lady aus Atlanta, Georgia, mit Wohnsitz Los Angeles bis dahin noch abliefern wird. Es sei denn, POSITIVELY SOMEWHERE steckt das Terrain gänzlich neu ab – was aber nicht passieren wird. Zwar hat nicht nur die melancholische Midtempo-Single „Stranded“ zugegeben viel von jener Klasse, die „Crush“ seinerzeit so einzigartig machte. Die gesamte Produktion ist schlicht süperb, die Songs natürlich wieder allesamt Formatradio-kompatibel – doch genau hier liegt das Problem. Denn das zweite Album der Südstaaten-Popdiva ist nichts anderes als die vertonte Seichtigkeit des Seins, immer schön im Fahrwasser von Britney, Kylie, Jennifer Lopez und Konsorten. Mit anderen Worten: die geballte Belanglosigkeit, egal ob sich die Mittzwanzigerin außer in heimischen Pop-Gefilden mit nur mäßigem Erfolg auch an Dance, Soul oder Folk versucht. Der Wechsel vom Beinahe-Teen- zum Adult Pop ist also vollzogen, schön. Der Preis dafür war die eigene Identität. Schade drum.

www.jenniferpaige.com