Komeit – Falling Into Place

Eigentlich waren Komeit nur für einen Abend auf die Welt gekommen, für ein Konzert, ein Versprechen, ein paar Lieder. Doch weil das, was damals in Berlin zu hören und zu sehen war, alle Anwesenden eigenartig becircte, gab es mehr Konzerte und ein Debütalbum auf Gudrun Guts rührigem Monika-Label. Der Reiz der neuen Tracks liegt nicht zuletzt in ihrer Unscheinbarkeit. Man muss schon genau zuhören (oder: den Volume-Regler entschieden aufdrehen), um sich auf Komeit überhaupt einlassen zu können. Und es hat schon etwas von einer Andacht, dieses Album abzuspielen, die Themen und Töne allerdings sind vage gehalten, sie ziehen wie unscharfe Bilder am Hörer vorbei. Julia Kliemann und Chris Flor singen nicht, sie hauchen und flüstern innerhalb eines gedämpften musikalischen Rahmens (Elektronik, Sinus-Keyboard, sporadisch Gitarren]. Wenn man mal Revue passieren lässt, welche Entwicklung dieses Genre seit den ersten Aufnahmen von Everything But The Girl genommen hat, sind Komeit auf einem hohen Level eingestiegen. Nenn es Zartcore, neue Zerbrechlichkeit oder einfach nur: Melancholie.

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