Gosford Park

Wenn Robert Altman danebenlangt, sind seine Filme eine Qual. Wenn der knapp 80jährige ewige Rebell aber in Fahrt ist, dann liefert er Arbeiten ab, die besser kaum sein könnten – wie GOSFORD PARK wieder beweist. Verpackt als Mordgeschichte ä la Agatha Christie, die sich nicht eine Minute für den Mord interessiert, ist dieser Ensemblefilm über ein Wochenende auf einem britischen Herrensitz vor allem eine bissige, kluge Betrachtung des Verhältnisses von Herr und Diener, getrennt durch verschiedene Etagen und doch vereint durch die gleichen Riten und Hierarchien. Elegant bewegt sich Altman durch sein fulminant aufspielendes Arsenal von 23 Hauptdarstellern, hebt alle Begrenzungen zwischen den Klassen auf und lässt ahnen: Es waren vor allem sexuelle Abhängigkeiten, die die Membran durchlässig gemacht haben.

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