Maria Solheim – Barefoot
Maria Solheim umgibt eine feenhafte Zärtlichkeit, die, gebündelt mit Lebensfreude, charmanter Hinterlist und einem zierlich-sympathischen Äußeren (irgendwo zwischen Björk, der jungen Shirley MacLaine und Audrey Tautou), große Erwartungen weckt. Und dann beginnt ihre Platte mit diesem furchtbar stampfenden Ungetüm namens „Barefoot“. Alle Vorstellung plumpst in sich zusammen und die Frage nach dem Warum drängt sich auf. Warum handelt es sich hierbei um den Titelsong? Warum wurde er an Nummer eins gesetzt, wo doch mit den Zeilen „But I bend my head every morning/Because: This is not my own“ alles gesagt ist? Und warum stärkt ihr keine gewachsene, eigene Band den Rücken, während Studiocracks ihr Lied kaputtspielen? Danach aber wird der Scherbenhaufen wieder sorgsam zusammengekittet. Das betuliche „Lady Of My Life “ etwa betreibt, lediglich mit gepickter Akustikgitarre und sanften Streichern instrumentiert, Wiedergutmachung. „Suspicion“ erinnert an Suzanne Vega, und das getragene „Blue Painting“ verleiht ihrer klaren Stimme endlich den Ausdruck, den sie verdient. Unbekümmert singt sich Solheim durch ihre meist akustischen, in gängiger Singer/Songwriter-Tradition fußenden Kompositionen, die während der gesamten Spieldauer nie wieder an die Geschmacksverirrung des Titelstückes erinnern. Obgleich gelegentlich doch wieder die bösen Fratzen der ihr zugeteilten Studiomucker durchblicken.
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