Steve Klink :: Places To Come From, Places To Go-15 Songs By Joni Mitchell. Minor Music
George Gershwin und Cole Porter – nur zwei jener Klassiker, deren Songkataloge längst von Jazzern aller Stil- und Spielarten werkgetreu durchdekliniert, gerne auch dekonstruiert und neu zusammengesetzt worden sind. Und es bleibt die Frage: Wie viele Versionen von „My Man’s Gone Now'“ und „It Ain’t Necessarily So“, von „Night And Day“ und „What Is This Thing Called Love“ kann der Mensch vertragen? Weil das so ganz genau keiner weiß, werden längst auch Songs von – etwa – Jimi Hendrix und Sting in den Jazz-Kontext übersetzt. Da musste früher oder später auch irgendwer auf Joni Mitchell kommen: Der Amerikaner Steve Klinik interpretiert fünfzehn Songs der Kanadierin, meist im Piano- respektive Hammond-Trio – Ersteres mild swingend, Letzteres sachte groovend. Erstaunlicherweise stammen zwei Drittel der Stücke aus Joni Mitchells früher Folk- und Folkrockphase, also aus der Zeit zwischen „Song To A Seagull“ 1968 und „For The Roses“ 1972, und nicht aus jener Ära, in der sie mit jazzigeren Klängen experimentierte. Drei Mal – bei „Blue Motel Room“. „Night In The City“ und „The Gallery“ singt die Slowenin Mia Znidaric, zwei Mal bei „Woman Of Heart And Mind“ und „Sweet Bird“ Barbara Boyle aus Iowa. Das sind auch die packendsten Momente, denn die Instrumentalversionen von „Both Sides, Now“, „A Case Of You“ und all den anderen Klassikern klingen zwar sehr hübsch, mitunter aber arg betulich und/oder ehrfürchtig. Vormerken: Bald mal wieder die Originale hören. www.minormusicrecords.com
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