Pere Ubu – St Arkansas
Im Gegensatz zu Sonic Youth (Kritik Seite 70), mit denen sie die Attitüde verbindet, schaffen es Pere Ubu immer wieder, mit hübschen Überraschungsmomenten ihre Relevanz zu untermauern und dabei doch erkennbar zu bleiben. Und das seit mittlerweile 27 Jahren. Ganz nüchtern betrachtet: ST ARKANSAS addiert -nach dem ’98-er PENNSYLVANIA – zum Katalog der Band aus Cleveland ein weiteres Meisterwerk. David Thomas gelingt es immer wieder, aus den Ruinen von Punk, Noise und Musique concrete eine theatralische Klangkunst zu schaffen, die sich den Mechanismen des Pop verweigert und damit selber zu einem wichtigen Mechanismus des Pop wird. Hier agieren Pere Ubu zwischen kontemplativ und expressionistisch; Eckpunkte wie Avantgarde, Noise und Alltagsgeräusche sind kein Selbstzweck, sondern probate Mittel, um musikalische Gegenentwürfe in einen Kontext zu stellen, der dann doch irgendwie „Pop“ ist. Mit dem dekonstruktivistischen Talking Blues „Hell“, dem lyrischen „Where’s The Truth “ und dem qualvollen, selbstreferenziellen „Dark“ fügen Pere Ubu hier ihrem an Höhepunkten reichen Schaffen ein paar weitere hinzu. www.glitterhouse.com
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