Elvis Costello :: When I Was Cruel
Der Pop-Doyen zurück bei den Wurzeln, zurück in alter Form.
Alle paar Jahre muss man zurück zu den Wurzeln und sich wieder aufladen. Dieses Credo formulierte einer, der inzwischen Lichtjahre von den Wurzeln entfernt durch gelackte Yuppie-Buden dudelt: Eric Clapton. Aber dieses Credo befolgt einer, den man schon an das Bildungsbürger-Feuilleton verloren glaubte: Elvis Costello. Nach Jahren voller Chansons, Filmmusiken und Klassik-Annährungen jetzt endlich wieder: Rock’n‘ Roll. Mit Brille, logisch bei Elvis Costello. Naturlich vollzieht sich seine Rückkehr zum knackigen Gewerbe dialektisch, die Erfahrungen und Entwicklungen der letzten Jahre landen nicht auf dem Müll, sondern scheinen auch auf WHEN I WAS CRUEL immer wieder in den Kompositionen oder ihren Inszenierungen durch. So ist das Album genau das geworden, was Costellos Bewunderer erwarten konnten: Das Statment eines weltgewandten Pop-Doyen, der clever genug ist. Songs im Kern auf die vier Akkorde zu reduzieren, der aber auch intellektuell genug ist. um die Stücke mit Jazz-Geruch („Spooky Girlfriend“). Asia-Schmonzes („15 Petals“] oder mit Rockabilly-Schnute so aufzuladen, dass es unter Verzierung fällt und nicht unter Verunstaltung. Und dazwischen immer wieder Pop in Perfektion.
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