Edwyn Collins – Doctor Syntax

Drei Jahre hat Edwyn Collins an diesem Album gearbeitet. Das hört sich nicht nur beängstigend lange an, das gehört normalerweise verboten. Ein erwachsenes Genie wie Collins, des sophisticated Pophits grundsätzlich fähig und mit dem Schmelz in derStimme gesegnet, der Herzen aus Eis bricht, hat die verdammte Pflicht, die Menschheit in kürzeren Abständen zu erfreuen. Gut, der Künstler ist schwierig, aber dieses Album spricht eine andere Sprache. DOCTOR SYNTAX, weitgehend im Alleingang entstanden und von Sebastian Lewsley arrangiert, ist eine Wucht: als Songwriteralbum, als lyrische Delikatessen-Kollektion und als coole Pop-Produktion mit zahlreichen Verweisen in die Old-School-HipHop-History und Soul-Saga. Wer Collins‘ prototypische Jungmännercombo Orange Juice aus den frühen Achtzigern noch kennt, wird das Spiel mit Stil auf der Stelle verstehen. Edwyn Collins singt die Geschichte der Beatles in strammen fünf Minuten runter, der Song heißt „The Beatles“, er singt die Geschichte von „Johnny Teardrop „, eine deepe Soul-Ballade mit fetter Bass-Drum. „20 Years Too Late “ ist ein Fake-Disco-Spaß, „Should’ve Done That“ hat das Knarzen und Knirschen, das eine richtige Synthie-Schmonzette braucht. Kurz: Seit dem Smash-Hit „A Girl Like You“ (1994) hat Edwyn Collins auf seine Perfect-Pop-LP warten lassen, this is it.

www.edwyncollins.com