a-ha – Lifelines

Was war Mitte der achtziger Jahre in republikanische Backfische gefahren, als sie in der von führender Backfisch-Postille initiierten Superband-Wahl Duran Duran versus a-ha den weichgesichtigen Skandinaviern den Vorzug gaben? Die rissen ein halbes Jahrzehnt in Schmachtfetzen, und das wurde auch noch goutiert?! Duran Duran waren immerhin Glamour, Hymnen, „Girls On Film“… Doch a-ha? Nicht einmal eine richtige Band: zwei Pappaufsteller und ein mit sanftem Tenorhörnchen und Softeisblick gesegneter Gefühlsdusel. Doch die Vergangenheit muss endlich vergangen sein, und a-ha sei jeder Hit neidlos gegönnt. Gleich albenweise sollte das trotzdem niemand haben müssen, was sie da von einer ganzen unheiligen Produzenten-Armada aus Sequencergeklacker, leichtgläubigen Keyboardmelodien und unzähligen Refrainwiederholungen in Reihe bauen lassen. Auch wenn die ins Alter gekommenen Mainstreamer das zu dick aufgetragene Pathos ihrer Jugend gegen verhaltene Melancholie und beiläufige Schönfärberei eingetauscht haben, bekommt von LIFELINES schnell zu viel, wer flennenden Porzellanclowns und Weißes-Pferd-auf-blauem-Grund-Postern einst rechtzeitig abschwören konnte. Der Rezensent möchte nach der Single „Forever Not Yours“ vielleicht noch einmal im Formatradio von dem wahren, durch mondscheindurchflutete Fjorde plätschernden Kitsch von „Time And Again“ und „Dragon Fly“ besäuselt werden, um sodann bitte von einem so künstlichen Vorspiel falscher Herzenssachen wie LIFELINES nie wieder etwas hören zu müssen.

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