The Turtles – Solid Zing: The Turtles Anthology

Sommer 1965: Neben den Beatles („Help“) und den Stones („Satisfaction“) bevölkern Sonny & Cher und James Brown die vorderen Chartspositionen. Und die Byrds haben gerade Bob Dylans „Mr. Tambourine Man“ in sein sonniges Folkrock-Gewand gesteckt. Alles supi also, nur die Crossfires aus Los Angeles sind kurz vor dem Aufgeben – ihre Surfsounds will keiner hören. Beim kleinen White Whale-Label starten sie ihren letzten Versuch, „It Ain’t Me, Babe“, natürlich aus der Feder von Guru Bob, soll’s bringen. Und tatsächlich, die Single mit dem jubilierenden Refrain schafft die Top Ten. Mark „Flo“ Volman, Howard „Eddie“ Kaylan und ihre vier Mitstreiter, die sich jetzt Turtles nennen, liefern von Stund an eine blankpolierte Pop-Perle nach der anderen: „You Baby“, das betörende „Happy Together“, „She’d Rather Be With Me“ und „Elenore“ sind nur die bekanntesten. Makelloser, gelegentlich zum Zuckerguss neigender Satzgesang, leicht psychedelisch lackierte Arrangements, die näher am rauen Sound kalifornischer Garagenbands orientiert sind als am artifiziellen Beach Boys-Wohlklang, und eine in Zeiten tiefsinniger Pop-Philosophie wohltuende Portion Humor verschaffen den Turtles fünf gute Jahre. Und die sind auf SOLID ZING – THE TURTLES ANTHOLOGY mit 51 Songs in ordentlich restauriertem Klang versammelt – Zugabe: ein 40-seitiges Booklet inklusive Song-by-Song-Kommentaren der Beteiligten, jeder Menge seltener Fotos plus detaillierter Discografie. Tja. Kinder, so was hörten Opa und Oma beim Kiffen, als sie noch Blumen im Haar trugen.

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