Die Sterne – Irres Licht :: Ist doch wahr!
Die Sterne hatten sich schon weit weg bewegt von „Fickt das System“, schwitzendem Power-Soul und diversen Rockismen, hin zu einer etabtiert swingenden Lässigkeit. Nur Sänger und Texter Frank Spilker artikulierte sich dabei immer mut- und ratloser. Jetzt aber ruft ein hellwacher Spilker im entschlossen herunter geschrubbten Manifest „Wahr ist, was wahr ist“: „Ich bin fest entschlossen, diesen Ort zu verlassen, die Fesseln zu sprengen und fortan zu hassen, was ich hier geliebt hab‘ und was nich.“ Ein Nein von beständiger Qualität, ein Nicht-mit-mir, das weit mehr ist als nur Trotz. IRRES LICHT handelt vom sich Entziehen – das tun natürlich alle Sterne-Platten -, bezieht dabei aber eindeutig Position wie lange nicht. Und wenn Die Sterne in der stolzen, pittoresken Ballade „Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt“ groß im Kleinen wie einst die Lassie Singers dann doch vom Scheitern singen, tun sie das ohne Selbstmitleid. Der Rest ist ein Las-Bravos-Riff, Globalisierungsprotest zwischen Kirchentag und „Fuchs, du hast die Gans gestohlen , das alte, gut geschmierte E-Gitarre/E-Piano-Tandem, mehr Pracht (neuer Keyboarder, angehende Produzentenlegende Olaf Opal), leiernde Karussellmusik für eine kleine Wahnvorstellung, Phil-Spector meets Fingerpicking und ein Trennungslied von so erhaben nüchterner Klarheit, wie den Fantastischen Vier bislang auch nur eines gelang: „Ich will nichts mehr von dir hören“. „Das Lied versteht“ lautet der letzte Satz auf dieser Platte. Er steht da nicht von ungefähr.
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