Joey Ramone – Don ‚t worry About Me

Am 15. April 2001, einen Monat vor Vollendung seines fünfzigsten Lebensjahres, erlag Joey Ramone, Gründungsmitglied und Sänger der Ramones, in einem New Yorker Krankenhaus seinem Krebsleiden. „Wie schlecht es um ihn stand, daran dachte er nicht. Viel wichtiger war ihm die Fertigstellung seines (ersten) Soloalbums“, versichert Joeys enger Freund Daniel Rey, der als Produzent und Gitarrist an den Aufnahmen beteiligt war. „Was Joey ebenso wichtig war: Es sollte vom Sound her keine Ramones-Platte werden!“, erklärt Rey, räumt aber ein, „dass dieses Ziel nicht ganz erreicht wurde.“ Wen wundert’s: Zu markant ist allein Joeys Stimme, zu typisch der Stil von Drummer Marky Ramone, der bei sechs Songs hinter dem Schlagzeug saß, ansonsten von Frank Funaro, wie Bassist Andy Shernoff früher bei den Dictators, und Ex-Misfits Dr. Chud vertreten wurde. Egal. DON’T WORRY ABOUT ME ist ein gutes, wenn auch kein außergewöhnliches Album geworden, das Joeys Vorliebe für schnörkellose Songs und eingängige, poppige Refrains zur Geltung bringt. Und seine Lust am Leben. Davon zeugen die Coverversion des Louis-Armstrong-Klassikers „What A Wonderful World“ und „I Got Knocked Down (But I’ll Get Up)“, dem einzigen Song, in dem Joey seine schwere Krankheit thematisierte. Sonst geht’s um Liebe, die Welt oder die Menschen, die der Punk-Ikone am Herzen lagen. Wie die Moderatorin eines US-TV-Nachrichtenmagazins, deren Börsentipps Joey stets zu schätzen wusste. „Maria Bartiromo“ wird sich freuen über diesen ihr gewidmeten Ohrwurm, dem poppigsten Song des Albums.

www.joeyramone.com