lan Brown – Music Of The Spheres

Wer vor zehn, zwölf Jahren ein Ohr in Manchester hatte, der kennt lan Brown vielleicht noch als Sänger der Rave-Kapetle The Stone Roses. Letztere kultivierten eine tanzbare Mixtur aus Rock und Psychedetic, die lan Brown im Prinzip noch heute verfolgt. Seine Mittel sind mittlerweile allerdings deutlich vielschichtiger. Auf MUSIC OF THE SPHERES kommen die Loops und Keyboardsounds gleich meterdick angeschlichen. Verhallte E-Pianos wabern unheilschwanger, Synthies flirren entrückt durchs Stereopanorama, und die Drums pluckern polyrhythmisch, während im Hintergrund eine vereinsamte Gitarre gezupft wird. Ambient Britpop könnte man das nennen oder – wenn man unbedingt will – auch TripHop, womit allerdings niemandem wirklich gedient ist. Tatsache ist jedenfalls, dass Ian Browns neun Songs ziemlich düster klingen und noch dazu unverkennbar britisch. Ein Stück wie „The Gravy Train“ hat zweifellos Klasse, zudem ist der eine oder andere Track dabei, der mit jedem weiteren Durchlauf massiv wächst – was ja beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Doch den magischen Momenten stehen leider auch ein paar Spannungsabfälle entgegen. Zur zweiten Hälfte hin leidet die MUSIC OF THE SPHERES durchaus unter einigen Längen. Die seien Ian Brown jedoch verziehen, denn ein in seiner Gesamtheit hörenswertes Album ist MUSIC OF THE SPHERES allemal geworden: elegant, melancholisch und sehr distinguiert.

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