Sportfreunde Stiller – Die gute Seite
Vielleicht ist es ja einfach nur dieses zur Schau gestellte Glückseligsein der drei spritzigen Spitzbuben aus dem Weißbierstädtischen, das einen nunmehr schlichtweg ankotzt. Womöglich ist es purer, leberlausiger Neid. Spaßverachtung und Miesmacherei. Eingeräumt, aber auch egal. Jedenfalls geht das so nicht mehr weiter. Zuerst einmal – um das gleich klarzustellen – nichts gegen gerade nach vorne gespielten Punkpoprock der positiven Lesens- und Wesensart. Nichts gegen altmodische DX7-Synthies und zwischenzeitlich noch ein bisschen ausgefuchster programmierte Sequencer, die bei aller Gestrigkeit im Fall der Sportfreunde zumindest mittelfristig eine Zukunft haben – im Gegensatz zu Liquido zum Beispiel. Aber was singen die da nur? Hatte man versäumt, bei feisten Schlagern wie „Wellenreiten“ oder „Fast wie von selbst“ genauer zuzuhören, oder warum waren uns die Worte von Peter, Rüdiger und Florian einst gewogener? DIE GUTE SEITE jedenfalls kann zuweilen richtig nerven. „Das ist der Fortschritt, hoffentlich komm ich da mit“ (aus „Der Fortschritt“] soll bitteschön zwei Jahrzehnte nach der Neuen Deutschen Welle niemand mehr ungestraft reimen dürfen. Dann auch noch ein Lied aufs „International“ und noch eins aufs Independent“ sein, all das und noch mehr mit blassen bis blöden Reimen, Plattitüden und gejungspundeten Harmlosigkeiten, die einen wünschen lassen, dass diese Kapelle zukünftig bitte nur noch übers Verlieben und Verehren trällert. Denn das macht sie immer noch recht schön.
www.sportfreunde-stiller.de
Mehr News und Stories