Motörhead – Hammered

Leute, die behaupten, dass jede Motörhead-Platte gleich klingt, haben erstens keine Ahnung von Musik und zweitens überhaupt nichts begriffen. Wenn’s nämlich wirklich so wäre und, sagen wir, jedes Lemmy-Album die Qualität des unvergleichlichen OVERKILL hätte, dann hätte die Band seit 1975 nur (6) -Platten aufgenommen. Leider ist das aber nicht der Fall. In der Karriere von Motörhead gab es viel Licht (ACE OF SPADES, oder jüngstes Beispiel, das 2000er WE ARE MOTORHEAD] und noch mehr Schatten [MARCH OR DIE. ROCK N‘ ROLL. 1916]. HAMMERED fällt tendenziell in den schattigen Bereich des Motörhead OEuvres. Schwache Songs (Ausnahmen: „Brave New World „, „No Remorse“], schludrig und lieblos hingerotzt und für Leute, die behaupten, dass jede Motörhead-Platte gleich klingt, natürlich sofort als „typisch Motorhead“ identifizierbar. HAMMERED ist ein Indiz dafür, dass Motörhead als Entwurf einer Gegenkultur innerhalb der Gegenkultur, als erdige, punkige Variante von Metal, als bewusste Abgrenzung zum Poser-Metal nur bedingt funktioniert. Dafür fehlt Lemmy Kilmister einfach der Unterbau. Die subversive Wirkung der Band scheint zu sehr auf Zufällen aufgebaut zu sein, die manchmal dafür sorgen, dass Motörhead zur richtigen Zeit mit der richtigen Musik am richtigen Ort sind und manchmal nicht. Zurzeit ist die Zeit aber nicht die richtige. 2002 ist eben nicht 1977. VÖ: 16.4.

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