Julian Dawson – Hillbilly Zen

„Different from anything I’ve done before“ sei dieses Album (sein 15.!), schreibt Julian Dawson in den Linernotes zu HILLBILLY ZEN. Bisher galt der 47-Jährige als ein dem Pop wie dem Britfolk gleichermaßen zugetaner Schöngeist, unauffällig agierend, aber gesegnet mit einem Händchen für Melodien. So vermochte er bei Plainsong, jenem fabelhaften Folkrock-Ensemble, gar einer Koryphäe wie Lain Matthews auf Augenhöhe zu begegnen. Ein Faible für allerlei Amerikanismen war ihm von jeher zu Eigen, doch noch nie lebte es der Mann aus London derart offensiv aus wie auf seinem aktuellen Werk, aufgenommen in – wo sonst? – Kalifornien mit Hilfe von – wem sonst? – Ex-Byrd Gene Parsons, dem Gebieter über ein veritables Masseninstrumentarium, sowie wechselnden Tieftönern, u. a. dem Ex-Van-Morrison-Sideman David Hayes, sowie Harmony-Sängerin Meridian Green. Im kleinen Kreis also musizieren sich die Beteiligten durch einen allzeit Veranda-tauglichen Set aus Folk, Country und Pop mit gelegentlichen Abstechern zu Soul, Bluegrass und Rockabilly. HILLBILLY ZEN nimmt einen nicht im Sturm, sondern entfaltet seinen Zauber langsam, aber umso nachhaltiger – und „To Hold You Again“ ist das vielleicht schönste Lied dieses Jahres so far.

www.juliandawson.com

Artverwandtes:

The Byrds Farther Along (1972)