Ladies of Soul von David Freeland :: Geschichtsbuch

Eighties-Revival? Pah. Wenn ein Stil im ersten Jahr des neuen Jahrtausends gefeiert wurde, und das zu Recht, war es- Soul, baby: Aaliyah (R.I.P.), Alicia Keys, Mary J. Blige, India Arie. Da kommt ein Buch gerade recht, das die Urahninnen präsentiert. Nicht Aretha oder Tammi, Millie oder Diana, sondern: Timi Yuro und Maxine Brown aus New York, Barbara Mason aus Philadelphia, Bettye LaVette aus Detroit sowie die Südstaaten-Riege Denise LaSalle, Ruby Johnson und Carla Thomas. Sie alle erlebten in den Sechzigern ihre Hoch-Zeit, sind längst-welch himmelschreiende Ungerechtigkeit-in der Obskurität verschwunden und heutzutage meist nur noch auf Kompilationen zu hören. David Freeland, Historiker mit dem Spezialgebiet mündliche Überlieferungen, wollte keine Geschichte der Black Music schreiben, vielmehr die Aufmerksamkeit auf einige Sängerinnen lenken, „who in my opinion had not received the recognition their talents deserve“. Und seine Technik ist ebenso schlicht wie verblüffend wirkungsvoll: Er lässt die Damen erzählen, sich erinnern, an ein paar gute und an viele schlechte Zeiten. „If I ever make any more money, I will never be broke again“, sagt die große Bettye La-Vette,“and I haven’t made any money since I made up that decision.“ Freeland beschränkt sich auf knappe Erläuterungen und vermittelt so ein Höchstmaß an Authentizität. Dazu gibt’s kurze Stilporträts (Memphis, Philly, Motown, New York) und detailbesessene Discografien. Prädikat: absolut lesenswert.

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