KRS-One – Spiritual Minded :: Gospel-Hop

Frage: Was haben Carl Barks, Donald Duck, Bob Dylan und KRS-One gemeinsam? Antwort: Sie werden nicht nur geliebt, sondern verehrt, weil sie einerseits schier übermenschliche Kräfte besitzen und mühelos in verschiedenste Rollen schlüpfen und weil sie andererseits trotzdem – oder gerade deswegen – immer wieder allzumenschlich scheitern und gebeutelt werden. Und so wie man Donald seine infamen Bosheiten und Dylan seine quälenden Alben vergibt, vergibt man KRS-One, dem Teacher und Metaphysican des HipHop, seine Werbung für Nike und Sprite und seine musikalischen Durchhänger. Zum Beispiel das vorliegende Album, auf dem er-auch eine Parallele zu Dylan-seine Christenphase durchlebt. Der New Yorker stellt diesmal Sinn-, Seelen- und Gretchenfrage textlich in den Vordergrund und mixt musikalisch HipHop mit Gospelklängen. Während dabei die Texte punkten können, weil sie sich eher an der Befreiungstheologie orientieren und statt platter Kommunionkinder-Gedichte komplexe Betrachtungen bieten, tragen die Gospel-Versuche eher das Stigma eines missglückten Experiments. Zu steril und modern. Qualität bieten dagegen einmal mehr die „reinen“ HipHop-Tracks.

Zwiespältig. Wie das halt mal so ist mit Glaube und Zweifel.

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