Jack Logan – Monkey Paw :: Songwriting
Einer wie Jack Logan lässt sich nicht unterkriegen. Während andere ihre Gitarre frustriert an den Nagel hängen, wenn sie das gerade noch so euphorische Major-Label plötzlich von heute auf morgen vor die Tür setzt, zuckt Logan zweimal mit den Schultern, spuckt einmal auf den Boden und macht alleine weiter. Schon vorher hatte er für seine kleinen LoFi-Experimente. Singles und befreundete Bands ein eigenes kleines Label gegründet, jetzt veröffentlicht er seine Platten eben ohne große Marketing-Kampagne selbst mit ein paar Freunden. Vorteil: Er muss sich keine klugen Sprüche irgendwelcher A&R und Produktmanager anhören und kann die Platten so herausbringen, wie es ihm beliebt. Und Dank eines feinen Qualitäts-Labels wie Trocadero, das sich bereits als Auffangbecken für Acts wie die Handsome Family, Vic Chesnutt oder A Subtle Plague verdient gemacht hat, sind seine Platten auch in Europa zu kriegen. Auf MONKEY PAW, seinem siebten Album, hat der Mann aus Athens, Georgia, erstmals mit einer festen Band-The Possibilities-zusammengearbeitet, was der Platte eine angenehme Frische und Rauheit verleiht. Logans Stil war ja noch nie so ganz leicht zu fassen, mal war er eher im LoFi-Songwriter-Bereich tätig, mal klang es nach sanftem Westcoast-Pop, gelegentlich nach hemdsärmligem Springsteen-Rock, doch diesmal hat er sich noch weiter vorgewagt, spielt mit alten Blues-Mustern, wagt sich fast schon ins Hardrock-Metier und experimentiert mit allerhand Soundeffekten. Roots-Fetischisten werden verstört an ihren Bartstoppeln kratzen, für offene Ohren hingegen gibt es eine Menge zu entdecken. MONKEY PAW geht fast schon als Hörbuch durch, mit sehr hörenswerter Musik eben.
www.trocadero-records.com
Mehr News und Stories