The Meters – Acht Re-Releases :: Funk’N Roll

Als Arthur Neville, Leo Nocentelli, George Porter Jr. und Joseph „Zigaboo“ Modeliste als The Meters 1969 ihr Debütalbum veröffentlichten, waren sie in ihrer Heimatstadt New Orleans bereits bekannte Sessionmusiker, die dank Produzentenlegende AllenToussaint als Backing Band für u.a. Dr. John, Lee Dorsey und Betty Harris arbeiteten. Erstaunlich, wie frisch der Sound ihres Klassikers THE METERS (6) auch heute noch rüberkommt. Beispielhaft dafür ist ihr Hit „Cissy Strut“. Die prägnanten und sparsamen Riffs, gepaart mit den punktierten „On-the-beat“-Rhythmen, wurden in der Folge zum Markenzeichen der Helden des Second Line Funk. Der Nachfolger LOOK KA PY PY (5) führte das Erfolgsrezept fort. Im Sound waren The Meters zur damaligen Zeit ihren Kollegen von Booker T. & The M.G.’s nicht unähnlich. Das Motto der Meters, „to play ‚on’/in‘ or around‘ the pocket“, formte aus den kurzen, zumeist zwei- bis dreiminütigen Stücken signifikante R ’n’B- und Funk-Perlen. Auch auf STRUTTIN‘ (4) , dem dritten und letzten Album für das Josie-Label, spielte das Quartett minimalistischen Funk. Organist Art Neville outet sich als respektabler Sänger, was auf späteren Alben noch verstärkt zum Zuge kommen sollte. Der Wechsel zum Reprise-Label 1971 war mit einer Neuorientierung verbunden. Unüberhörbar prägten die aktuellen Rock-Einflüsse das vierte Album CABBAGE ALLEY (3) Dennoch mangelte es trotz viel versprechender Ansätze an Konsistenz. Allen Skeptikern zum Trotz drehten die Mardi-Gras-Funkateers auf REJUVENATION (6)wieder voll auf. Hier regiert der Groove New Orleanser Provenienz in all seiner Synkopenherrlichkeit. Der stilistische Wendepunkt in der Karriere der Meters war vollzogen. Mit FIRE ON THE BAYOU (5) setzte die mittlerweile zum Quintett erweiterte Formation den Höhenflug fort. Zusammen mit Neuzugang Cyril Neville (perc.voc) vertiefte man die neue stilistische Freiheit. Kurz nach Veröffentlichung des Albums folgte eine Einladung der Rolling Stones, sie auf ihrer US-Tour zu begleiten. Die Band schien auf ihrem Höhepunkt angelangt. Die Möglichkeit, mit dem Aufkommen des Discotrends und dessen Adaption mehr Anerkennung und vor allem mehr Geld zu bekommen, endete 1976 mit einem Flop. TRICK BAG (2) markierte den musikalischen Tiefpunkt, der sich in Anbiederungen an modische Tendenzen offenbarte. Auf ihrem Abschiedsalbum DIRECTIONS (3) raffte sich die „greatest funk band ever“ noch einmal zu einer respektablen Leistung auf. Obwohl meilenweit von Stücken wie „Cissy Strut“ , entfernt, erinnert hier manches an das Live-Feeling der Gründertage. M

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