Monostars – Stop Making Friends :: Deutschpop

„Pop ist ein Supermarkt und ist doch selbst am Ende nur menschenfeindlich.“ Zeitkritik, Popkritik, die auch schon mal ins Private läppt:“Sei doch mal ehrlich /was von alldem, das dich umgibt / ist unentbehrlich / wenn du jemanden liebst / und sie ist wunderschön.“ Die Monostars verbinden auf ihrem dritten Album vermeintlich Politisches mit dem Privaten. Wobei nicht nur das an die Hamburger Schule der Blumfeld und Co. erinnert, sondern auch,dass die Monostars ihre deutschsprachigen Songs mit englischen Sinnsprüchen würzen:“I’m The King Of Compromises“oder „A Man Is Not A Tree“. Wie schon auf dem letzten Album PASSAGEN zeigen sich Sänger und Texter Norbert Graeser und seine Monostars als Geschwister der Hamburger Schüler, die im bayerischen Landschulheim gelandet sind und sozusagen als „Sons Of Jochen Distelmeyer“ agieren. Allerdings: Ohne die Wortgewalt des Blumfeld-Texters und auch ohne dessen Klasse zu erreichen. Dennoch: STOP MAKING FRIENDS ist ganz so schlecht nicht. Einige der Songs auf dem Album sind sehr gelungen: mit Schrammelgitarren und altmodischen Synthie-Sounds, hübschen kleinen Melodien und einem sanften Sänger, der manchmal an Tom Liwa erinnert. Feinen Songs wie „Homeboy“ (die weibliche zweite Stimme gehört Moulinettes-Sängerin Claudia Kaiser) oder dem drängenden „Scheppernd“ stehen dann auch ein paar schwächere Stücke gegenüber wie das unter Reimzwang stehende „Wie aus Papier“ oder der „Idiot“. Zwischen Stereolab und der Weilheimer Szene sind die Instrumentals angesiedelt. Unterm Strich ein nettes Album.

www.monostars.de