Cher – Living Proof :: Dancepop

Der wandelnde Großversuch in Sachen plastische Chirurgie gefällt sich seit „Believe“ offenbar in der Rolle der alternden Disco-Diva. Und der ist es augenscheinlich pupsegal, dass ihre Stimme im Studio inzwischen viel zu häufig auf allen nur verfügbaren Effektgeräten Achterbahn fahren darf. Vorbei die Zeiten, da die „souveräne Königin der Nacht“ (Zitat aus dem Presseinfo der Plattenfirma) zumeist akzeptablen, manchmal gar richtig guten Mainstream-Pop zu Wege brachte heute spielt bei der 55-Jährigen auch auf musikalischem Sektor offensichtlich Plastik die alles dominierende Rolle. Und das Traurigste: Diese Platte wird, weil von einer ganzen Latte von Promi-Produzenten (u.a. Mark Taylor, Rick Nowels, Stargate) und -Autoren (Dianne Warren, Bruce Roberts) erbarmungslos auf Radiotauglichkeit getrimmt, eine Latte von Hits abwerfen, saubere, stets nach dem gleichen Muster gestrickte Dancefloor-Filler von erschreckender Belanglosigkeit. Nur drei der zwölf Songs fallen aus dem Rahmen der lähmenden Eindimensionalität, darunter „Body To Body, Heart To Heart“, ein weiterer überflussiger „Salsa meets Pop“-Versuch. Immerhin ein Pluspunkt ist auszumachen, das verhaltene „You Take It All“ nämlich, der einzige Track, bei dem ansatzweise so etwas wie Atmosphäre aufkommt. Gesamturteil: Forget it.

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