Madonna – die Biographie :: Lebenslauf: Madre mia

Madonna und John F. Kennedy Jr., Madonna und Prince, Madonna und Michael Jackson, Madonna und Sean Penn, Madonna und Warren Beatty, Madonna und Dennis Rodman, Madonna und kein Ende. Randy Taraborrelli rollt auf knapp 500 Seiten das Leben von Madonna Louise Veronica Ciccone auf. Im Vordergrund stehen dabei weniger die harten Fakten als vielmehr Klatsch und Tratsch. Statt eine eingehende Analyse der einzigartigen Karriere zu liefern und eine dezidierte Einordnung in die Popgeschichte vorzunehmen, beschränkt sich der Autor über weite Strecken auf ein buntes Sammelsurium von Anekdötchen, Halbwahrheiten und Erkenntnissen aus der Hausfrauenpsychologie. „Der prägende Moment in Madonnas Kindheit… war mit großer Sicherheit der tragische und frühe Tod ihrer geliebten Mutter im Alter von nur dreißig Jahren“, diagnostiziert Taraborrelli etwa im Kapitel „Ein unruhiges Kind“. Auch sonst macht es sich der Autor stellenweise ein bisschen sehr leicht. Da werden gern mal halbseidene Quellen bemüht: „Viele Jahre später erinnert sich die Freundin (‚Erwähnen Sie meinen Namen nicht, sonst bringt Madonna mich um‘)…“; „Eine Freundin von Madonna, die sie seit zwanzig Jahren kennt,…“. Oder in epischer Länge haarsträubend banale Details offenbart (so soll Michael Jackson geschockt gewesen sein, als ihm Madonna einmal die Sonnenbrille von der Nase zog- man stelle sich nur vor!). Taraborrelli weiß viel über Madonna, hat Hinz und Kunz zu ihr befragt, und doch kann er kein stimmiges Bild zeichnen. Außerdem – und das wiegt schwerer-nimmt er sich zu wichtig. „Der Herausforderung, dieses Buch zu schreiben, stellte ich mich schon im Jahr 1990, aber ich beschloss bald, das Projekt ein paar Jahre ruhen zu lassen. Ich fand, Madonna sollte die Gelegenheit bekommen, mehr zu leben, bevor ich als Biograph ihrer Erfolgsgeschichte Gerechtigkeit widerfahren lassen konnte.“ Bevor so was dabei rauskommt, hätte er besser noch ein paar Jahre warten sollen.

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